Dieser Beitrag richtet sich nicht gegen einen vernünftigen wirtschaftlichen Umgang mit Energie. Er soll die ungleichmässige finanzielle Belastung der Bevölkerung aufzeigen.
In der Vorlage der Energiewende ist der zusätzliche Stromaufschlag von 0.8 Rp/KWh festgelegt (total somit 2.3 Rp/KWh). Eine durchschnittliche Familie soll somit ca. Fr 40.- pro Jahr mehr bezahlen. Ist das realistisch?
Bei ca. 2 Millionen Haushalten bedeutet dies in 20 Jahren ca. 2 Milliarden Fr Abgaben über den Strom. Hinzu kommt das Gewerbe. Grobe Schätzung: in 20 Jahren, beträgt die Abgabe aufgrund der Energievorlage maximal 4 Milliarden Franken (Grossverbraucher erhalten bekanntlich die Abgaben vom Bund zurückvergütet).
Und was kostet die Energiewende? Die minimalen Schätzungen gehen von 100 Milliarden, andere von bis zu 300 Milliarden und mehr aus. Auch bei der günstigsten Schätzung fehlen unendlich viele Milliarden. Ganz zwangsläufig wird man mit Lenkungsabgaben, Zuschlägen und Steuern sehr viel Geld eintreiben müssen (neue Gesetze). In der Zielscheibe sind besonders Strom, Heizöl, Treibstoffe mit grossen Aufschlägen.
Wer bezahlt das? Eigentlich die ganze Bevölkerung, jedoch mit sehr unterschiedlichen Belastungen. Als Beispiel der Mieter: er hat weder Anrecht auf Subventionen noch auf Steuererleichterungen. Er ist der bedingungslose Zahler (eine 3-Zimmerwohnung zahlt schon heute ca. Fr 200.- Heizölzuschlag, verdeckt in der Heizkostenabrechnung).
Auch Hausbesitzer mit geringem Vermögen werden nicht ohne weiteres ältere Liegenschaften beliebig sanieren können. Sie sind dann wie der Mieter nur Zahler.
Auch nicht jeder kann sich in den nächsten Jahren für Fr 50 000.- ein Elektroauto leisten. Weltweit ist die Schweiz am Gesamtenergieverbrauch mit 0.6 % beteiligt. Wir können unseren gesamten Wohlstand opfern, der Weltenergieverbrauch merkt dies überhaupt nicht. Nachdem wir ein Exportland sind, einen starken Franken haben, vielen neuen Konkurrenten auf der Welt begegnen, ist es sehr wichtig, unsere Produktion nicht beliebig zu verteuern.
Es ist einzig richtig am 21. Mai „nein“ zu stimmen, um einer besseren Vorlage die Basis zu geben. Bis 2050 haben wir dafür noch Zeit!
René Selig, Ingenieur, 4658 Däniken am 1.5.2017