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Verein Kettenreaktion gegen Atomausstieg

Dr. Hannes Lutz bedankt sich bei Physiker Dr. Norbert Eickelpasch

Wie immer fand im Bahnhofbuffet Olten in der zweiten Hälfte November die jährliche Generalversammlung des Kernenergiefreundlichen Vereins Kettenreaktion statt. Die Mitglieder – allesamt Privatpersonen -, welche sich für die Beibehaltung und Förderung der Kernenergie stark machen, reisten dafür aus der ganzen Schweiz an.

Der Verein, welcher von Altkantonsrat Dr. Hans-Rudolf Lutz, Lostorf, präsidiert wird, hatte an dieser Generalversammlung erwartungsgemäss nicht viel zu feiern. Insbesondere die Umfragewerte der Ausstiegsinitiative der Grünen derzeit noch auf ein Ja hindeutet. Dementsprechend kam auch aus der Versammlungsmitte die Kritik auf, dass in den Medien die Seite der Ingenieure und Kerntechnik-Fachleute bislang kaum zu Worte kam. Unverständnis herrscht auch über das Ausbleiben der Gegenkampagne potenter Wirtschaftsverbände. Offensichtlich wird das milliardenteure Aussteigen aus dieser tragenden Technologie noch nicht als Abkehr von einer wirtschaftlich, sicheren Stromversorgung wahrgenommen. Der Präsident begann seinen Jahresbericht mit den Worten: „Soll das Jahr 2016 als Sieg der Unvernunft gegenüber der Vernunft eingehen? Am 27.November ist Tag der Entscheidung.“ Er führte durch die ordentlichen Geschäfte und bei den Erneuerungswahlen des Vorstandes durfte neben den bestätigten Bisherigen, das neue Mitglied, Ralph Goepel aus Walterswil, begrüsst werden. Ein ehemaliger Kernenergie-Gegner wie dieser selber ausführte.

Im Anschluss an den geschäftlichen Teil, folgten die Zuhörer dem äusserst interessanten Vortrag von dem extra aus Deutschland angereisten Physiker Dr. Norbert Eickelpasch. Während 20 Jahren wurden unter seiner Leitung in Deutschland die Kernkraftwerke Kahl und Grundremmingen A zurückgebaut. Dabei wurden zahlreiche Verfahren entwickelt und patentiert. Heute stellt es absolut kein Problem mehr dar, weder finanziell noch technisch, ein Kernkraftwerk bis zur grünen Wiese zurück zu bauen. Zahlreiche Fotos belegten die unproblematischen Abläufe. Lediglich 1,7% des Bauvolumens sind auf Grund der radioaktiven Kontaminierung gesondert zu behandeln und die stellen als schwache und mittelradioaktive Wertstoffe absolut keine Langzeitprobleme dar. Bei den beiden Rückbauten konnten also 98,3% der üblichen Wiederverwertung zugeführt werden. Der Physiker wies darauf hin, dass man dies doch bitte mit anderen heutigen Grosstechnologien vergleichen soll. Auch finanziell sei der Rückbau mit 10% der Erstellungskosten, in der Schweiz umgelegt auf 60 Jahre sicheren Betrieb, verschwindend klein. Am Schluss der Generalversammlung blieb bei allen das ungute Gefühl, dass unsere Gesellschaft eventuell erst durch den Schaden einer teuren und unsicheren Stromversorgung zurück auf den Weg der Vernunft gebracht würde.