Leserbriefe 2023

Kernenergie und Reduktion der CO2-Emissionen

In der FAZ vom 24. Februar steht, dass Frankreich und die USA im vergangenen Dezember eine bilaterale Arbeitsgruppe zur zivilen Kernkraftsnutzung gegründet haben. Ausdrückliches Ziel sei es: „weltweit eine hochmoderne Kernenergie zu fördern, da ihr eine wichtige Rolle bei der Reduzierung der weltweiten CO2 -Emissionen zukommt“.

Nun hat die französische Energie Ministerin Agnès Pannier-Runacher mit den EU – Staaten Bulgarien, Kroatien, Finnland, Ungarn, Italien, den Niederlanden, Polen, Tschechien, Rumänien der Slowakei, Slowenien und Schweden ein Treffen vereinbart, bei dem eine Allianz begründet werden soll mit dem Ziel, „den Beitrag der Kernenergie zu unseren Klimazielen und zur Energiesicherheit in Europa“ zu bekräftigen. Deutschland hat sie Aussen vorgelassen. Dort scheint sowieso nach wie vor Ideologie vor Vernunft zu herrschen.

Und wir Schweizer? Wir erzeugen momentan immer noch 25% unseres Stroms mit Kernenergie, 30% mit Wasserkraft und 2-3% mit Solarzellen. Den Rest mit Importen. Fast jede Nacht fliesst Strom von Deutschland in die Schweiz mit einer CO2-Belastung von bis zu 700 Gramm pro Kilowattstunde! Es gibt immer noch Ideologen, welche unseren nördlichen Nachbarn als Vorbild bei der Stromerzeugung betrachten. Die Zahl derer, die Frankreichs Politik in diesem Sektor bevorzugen, ist allerdings im Steigen begriffen.

Hans Rudolf Lutz, alt Kantonsrat, Lostorf, 10. März 2023