Leserbriefe 2014

05.08.2014, Coopzeitung

Ohne Rücksicht

Da wird eine einmalige Kulturlandschaft mit geschützten Hochmooren und einem Gebiet, das als Unesco-Biosphärenrevervat eingestuft ist, ohne Rücksichtsnahme in einen Industriepark umgewandelt. Blendende Hochglanz-Dächer auf Höfen und wummernde Riesenkolosse, die mit ihren müde drehenden Rotoren die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wenn doch nur der Nutzen den Riesenschaden an Landschaft und Kultur halbwegs aufwiegen würde! Aber die kümmerliche, unstete Stromausbeute wird nie und nimmer das Energieproblem lösen.

Urs Kägi, Erlenbach

19.07.2014, Oltner Tagblatt

Japan auf dem Weg zurück zur Kernkraft

Die japanische Atomaufsichtsbehörde NRA (entspricht dem schweizerischen ENSI) hat am 16. Juli in einem 420-seitigen Bericht bestätigt, dass das Kernkraftwerk Sendai im südöstliche Kyushu sicher genug sei, wieder ans Netz zu gehen. Die Bevölkerung und die örtlichen Behörden sollen in diesen Entscheid eingebunden werden. So wird es wohl Herbst werden, bis die 2 Sendai-Reaktoren wieder angefahren werden können.

11 weitere Kernkraftwerksanlagen mit total 17 Reaktoren haben ebenfalls Anträge gestellt. Falls sie, wie Sendai , alle (neuen) Sicherheitsauflagen erfüllen, werden auch sie sukzessive ihre Bewilligung erhalten. Im Gegensatz zur deutschen und schweizerischen Regierung, stehen der japanische Ministerpräsident Abe und seine Minister voll hinter der Kernenergie. Man hat die Lehren aus der Katastrophe von Fukushima-Daiichi gezogen. Die wieder in Betrieb zu nehmenden Anlagen müssen erdbeben- und tsunamisicher sein. Einer der Hauptgründe des Wiedereinstiegs in die Atomenergie ist die stark negative japanische Handelsbilanz, wegen der notwendigen Importe von Öl und Gas zur Deckung der Stromlücke. Die 48 (intakten) stillstehenden und die 2 im Bau befindliche Kernkraftwerke könnten, bei deren Inbetriebnahme, die Handelsbilanz sofort wieder ins Lot bringen.

Ein zweiter Grund zum Wiedereinstieg Japans könnte der schwelende Konflikt mit China sein. Dort werden bekanntlich neue Reaktoren in Serie ans Netz genommen. Das nukleare know-how der Chinesen nimmt dabei kontinuierlich zu, und die Zeit ist nicht mehr fern, wo sie ein ernstzunehmender Player auf dem Welt-Kernkraftwerks-Markt sein werden. (Bei der Fotovoltaik haben sie es bereits vorgemacht!) Japan, das zusammen mit amerikanischen Firmen Kernkraftwerke anbietet und baut, würde, beim Ausstieg aus der Kernenergie im eigenen Land, unglaubwürdig und von den Chinesen leicht aus dem Markt verdrängt. So wie es bei Siemens in Deutschland bereits geschehen ist.

Wie lange glauben wohl die Politiker Deutschlands und der Schweiz noch, dass sie mit der „Energiewende“ den Königsweg gefunden haben?

Dr. Hans-Rudolf Lutz, Alt Kantonsrat, Lostorf

 

11.07.2014, NZZ

„Energiestrategie 2050“ am Volk vorbei

Nach Fukushima haben Bundesrat und Parlamentsmehrheit 2011 die Energiewende eingeläutet. Den Ausstieg aus der Kernenergie hat man überhastet und im Gleichschritt mit Deutschland beschlossen, obwohl lediglich 13 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer Angst vor KKW-Unfällen haben. Ja, die kürzliche Mühleberg-Abstimmung beweist einmal mehr, dass das Volk keine politisch begründeten Abschaltungen von Kernkraftwerken will.

42 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sorgen sich jedoch um den Klimawandel. Diesem und dem fehlenden Atomstrom soll mit erneuerbaren Energien, dem „Gold von morgen“, begegnet werden, obwohl man weiss, dass Wind- und Sonnenenergie in unserem Lande nie marktfähig werden. Darum müssen wir zu unserer Wasserkraft mehr Sorge tragen. Heute besteht fast die Hälfte Ihrer Gestehungskosten aus Abgaben…!

Den stetig steigenden Energie- und damit auch Stromverbrauch will die Politik mit immer höheren Abgaben bremsen. Abgaben, die wiederum massive Subventionen erlauben. „Dank“ diesen ist der Strompreis am Markt zwar tief. Für die Konsumenten jedoch wird die Stromrechnung stets höher. Trotzdem hat man die kostendeckende Einspeisevergütung (KEF) nochmals erhöht. Mit diesem fragwürdigen Fördersystem eifern wir einmal mehr unseren nördlichen Nachbarn nach, die jährlich sage und schreibe 20 Milliarden Euro für ihre verfehlte Energiepolitik bluten.

Bei uns soll nun eine halbbatzige „Energiestrategie 2050“ dem Volk lediglich als Gegenvorschlag zu einer weiteren Ausstiegsinitiative der Grünen vorgelegt werden. Wir dürften also zwischen zwei Übeln wählen; Ja sagen, auch wenn wir Nein meinen. Eine Diskussion über die zweifelhafte Energiestrategie des Bundesrates wird weiterhin verweigert. Das ist unerhört! Ausstiegsinitiative der Grünen und „Energiestrategie 2050“ müssen dem Volk als separate Vorlagen unterbreitet werden. Doch vor konkreter, sachbezogener Beurteilung durch das Volkes hat man in Bern Angst, sehr viel Angst!

Bruno Fäh, Baar

 

02.07.2014, Oltner Tagblatt

Energiewende Deutschland – ein Turmbau zu Babel?

Im Schatten der Fussball-Weltmeisterschaftsspiele, wo sich Deutschland, nach dem Sieg gegen Algerien, ernsthaft eine Finalteilnahme ausrechnet, findet gegenwärtig ein dramatisches Endspiel EU gegen Deutschland um das Weiterbestehen der EEG-Ökostromförderung statt. In der F.A.Z. vom 28. Juni liest man folgende 2 Schlagzeilen:

1. Todesstoss für Ökostromförderung (Holger Steltzer)

2. Die Politik hat aus dem Energiesystem durch immer neue Eingriffe eine Dauerbaustelle gemacht, die mehr und mehr die Züge eines Turmbaus zu Babel trägt. (Andreas Mihm)

Worum geht es? Im Grunde genommen um die Frage: Wie kann das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) so korrigiert werden, dass das massive Ansteigen der deutschen Strompreise endlich möglichst rasch plafoniert und später gesenkt werden kann. Energieminister Gabriel hat eine Reihe von Änderungen vorgeschlagen, die einige marginale Korrekturen, jedoch keine grundsätzliche Änderung bringen würden. Sie verstossen aber gegen EU-Richlinien und werden deshalb von den EU-Schiedstrichtern als Foul betrachtet und abgepfiffen. Sie können dabei auch mit der Unterstützung des europäischen Gerichtshofs rechnen, der im Moment eine finnische Klage behandelt.

In der Schweiz haben jetzt aber die Grünen und die SP ein Problem. Einerseits wollen sie der deutschen Ökostromförderung blindlings nacheifern (leider spielt der Bundesrat mit seiner soeben beschlossenen Erhöhung der KEV-Beiträge auf 1.1 Rp. pro Kilowattstunde auch mit), anderseits möchten sie lieber heute als morgen der EU beitreten und EU-Gesetze übernehmen.

Es wäre an der Zeit, dass die CVP endlich einsieht, dass sie sich mit falschen Freunden ins Boot gesetzt hat. Die deutsche Energiewende ist schon jetzt gescheitert und die Schweiz hätte hic et nunc die Gelegenheit, aus diesem Turmbau zu Babel auszusteigen.

Dr. Hans-Rudolf Lutz, alt Kantonsrat SVP, Lostorf

 

23.04.2014, nachhaltige Energie?

Nachhaltige Energie?

Sogenannt nachhaltige Energieformen wie Sonne und Wind sind weltweit kein grosser Hit, denn sie können nur in reichen Ländern wie bei uns, mit Unterstützung von Steuergeldern, gebaut und ihr Strom subventioniert werden. Wir nehmen sogar in kauf, dass ihr Überschüsse im Sommer für das Heizen von Eisenbahnweichen vergeudet wird und Lücken mit Strom aus ebenfalls subventionierten alten Kohlekraftwerken ausgeglichen werden – neben dem Umstand, dass die Existenz unserer Wasserkraftwerke gefährdet wird.

Bei uns versucht man sogenannt nicht-nachhaltige Brennstoffe wie Kohle und andere zu ächten, und das auch beim Uran, aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Wir leben auf einer Erde, in der 90% heisser als 1000°C sind und diese Wärme kommt nur vom Uran. Es hat so viel Uran unter unseren Füssen, dass es weiter reichen wird, als es die Erde geben wird. Und von wegen Nachhaltigkeit:  

Weltweit gibt es (fast) unendlich viel Thorium, aus dem man spaltbares Uran erbrüten kann. Uran ist somit letztlich sogar deutlich nachhaltiger. Weltweit sind über 70 Kernkraftwerke im Bau und in einigen von ihnen soll das Brüten denn auch zum Zuge kommen.

Peter F. Wider, Wettingen

11.02.2014, Zofinger Tagblatt

Wir Eidgenossen haben dank der finanzkräftigsten und wählerstärksten Partei einen Erfolg gegen fast die gesamte Classe Politique und die Millionenkampagne der Economiesuisse erzielt.

Heute bin ich stolz auf meine Aargauer Kontrollschilder, denn der Aargau hat als erster Kanton das patriotische Anliegen angenommen! Die angedrohten Guillotinen der EU werden im Keller bleiben, denn auch unsere Steueroasen- Bankster wurden von den Kommissaren in Brüssel nicht guillotiniert! Unsere Hellebarden bleiben in den Museen und der Bundesrat wird seinen grössenwahnsinnigen Traum von 10 Millionen Untertanen begraben müssen!

Die Glaubwürdigkeit von Economiesuisse und Bundesrat zeigt sich auch in der Energiepolitik; der „Dachverband der Wirtschaft“ unterstützte das Referendum gegen die Erhöhung Stromsteuer KEV nicht, obwohl der Preis für die Rationalisierungsenergie für die Konkurrenzfähigkeit der Schweiz entscheidend ist. Der Bundesrat hält weiter an seiner „Energiewende“ fest, obwohl dieselben Ideen in Deutschland bereits scheitern!

Markus Alder