Energiestrategie 2050, so nicht!

Weshalb in den meisten Debatten und Stellungnahmen immer wieder der Ausstieg aus der Kernenergie des Langen und Breiten diskutiert wird, ist mir nicht ganz verständlich. Unsere Kernkraftwerke werden mit oder Energiegesetz abgeschaltet, wenn sie am Ende der bewilligten Laufzeit sind. Den fehlenden Strom werden wir – ob wir es wollen oder nicht – aus deutschen Gas- und Kohlekraftwerken importieren müssen, auch wenn wir noch weiterhin den gleichen Unsinn wie Deutschland mit der Subventionierung der Alternativenergien machen und dabei Millionen verlochen. Das ist ja gerade die Krux in Deutschland, dass trotz der jährlich rund 25 Mrd. Euro, die in erneuerbare Energien investiert werden, bei schlechter Witterung die Kohle- und Gaskraftwerke den Stromverbrauch praktisch zu 100% decken müssen und die gewaltigen installierten Leistungen an Fotovoltaik bei schönem Wetter zum Weichenheizen und bezahltem Export führen, nur dass diese Produktionen von den Netzbetreibern abgenommen werden können. Damit hat Deutschland den ganzen europäischen Strommarkt aus den Fugen gebracht. Warum dies unsere Politiker in Bern nicht begreifen, ist mir unverständlich. Aber scheinbar ist das Lobbying zu gross!

Was jedoch viel schlimmer ist im neuen Energiegesetz, ist die Forderung, dass bis 2035 43% der fossilen Energie eingespart werden muss. Dies kann jedoch nur erfolgen, wenn eine gewaltige Planwirtschaft und die dazugehörende Bürokratie aufgezogen werden, analog wie dies in östlichen Staaten (oder bei uns auch in der Landwirtschaft) der Fall ist. Ob wir am Schluss die Fr. 3‘200.– pro Familie bezahlen müssen oder etwas weniger, schont unser Portemonnaie nicht gross. Falsch ist jedoch, nur immer mit den Fr. 40.–  Mehrkosten beim Strom zu diskutieren und die anderen Zahlungen zu verschweigen bez. nur die Mehrkosten der Stromversorgung zu erwähnten (was sogar von Energieexperten im SRF ohne Skrupel dem Zuschauer weisgemacht wird).

Der Start mit dem Bürokratismus wurde bereits beim Abstimmungsbüchlein für den 21. Mai vollzogen. Was da alles vorgeschrieben und bestehende Gesetze angepasst werden müssen,

beschäftigt wieder dutzende von Beamten. Frage: Brauchen wir wirklich eine solche Planwirtschaft? Ich sage NEIN und stimme auch NEIN zum Energiegesetz.

Erwin Gysel, Ennetbaden