Im OT vom 23. März 2017 hat Frau Bundespräsidentin Doris Leuthard das Energiegesetz, über das wir am 21. Mai abstimmen, mit dem Prädikat „sicher, sauber, schweizerisch“ bezeichnet. Ich werde trotzdem im Mai ein überzeugtes NEIN in die Urne werfen, und zwar vor allem deshalb, weil unsere bis anhin weltweit fast einmalig saubere Stromversorgung durch eine dreckige ersetzt werden soll. Mit unserem Strommix 60% Wasserkraft und 40% Kernenergie betrug die CO2-Belastung pro Kilowattstunde 3 bis 6 Gramm. Wenn die Kernkraftwerke stillgelegt sind, müssen sie, wie das (schlechte) Beispiel Deutschland zeigt, durch fossile Kraftwerke (Braunkohle, Steinkohle, Oel oder Gas) ersetzt werden.
Sie glauben das nicht? Dann klicken Sie doch im Internet mal die „website“ www.electricitymap.org an. Dort können Sie die momentane Stromversorgungs-situation in Europa hinsichtlich ihres Anteils an fossil erzeugtem Strom ablesen. So sah die CO2-Belastung pro Kilowattstunde in Gramm am 23.März 2017 wie folgt aus:
Deutschland 503, Frankreich 85, Österreich 265, Italien 398, Estland 1264, Norwegen 15(!) und die Schweiz 244 (30% fossiler Anteil!). Von sauberem Strom in der Schweiz kann also schon jetzt keine Rede sein. Hauptgrund dafür sind die in der „website“ ersichtlichen Importe von „Dreckstrom“ aus Deutschland. Er ist wegen der tiefen CO2-Preise eben sehr günstig und unsere Elektrizitätswerke profitieren davon. Wenn alle unsere Kernkraftwerke einmal abgestellt sind, werden wir uns bei tiefem Wasserstand in den Speicherseen dem „Dreckindex“ von Deutschland annähern.
Sie möchten dies verhindern? Dann machen Sie es so wie ich:
„Im Mei säge-n-ig Nei!“
Hans-Rudolf Lutz, Lostorf 24. März 2017